Frauenprojekt in Äthiopien – Hilfe zur Selbsthilfe
Frauen machen sich gemeinsam selbstständig und leben ihre Kultur
Wir, Mahlet und ich, haben uns durch Zufall im Bus nach Bahirdar kennengelernt. Wie es in Äthiopien üblich ist gingen wir erst einmal einen Kaffee trinken, um uns ein wenig besser kennenzulernen. Schon viele Jahre unterstützt Mahlet Frauen dabei, eine eigenständige Existenz aufzubauen. Leider heiraten auf dem Land noch immer viele Mädchen mit vierzehn Jahren und stehen nach ein paar Jahren mit ihren Kindern vor dem Nichts.
Sie erzählte mir von ihrer Idee gemeinsam mit Frauen nachhaltig, traditionelle Kleidung selbst herzustellen und zu verkaufen.
Eine tolle Idee, die ich gerne unterstütze. In Deutschland gründen wir eine Frauengruppe, die sich über Ideen austauscht, wie wir Mahlet finanziell und energetisch unterstützen können. Wir tragen Ideen zusammen und meditieren gemeinsam, um ihre Intention zu stärken.
So sind wir im Herzen über die Kontinente verbunden. Hast du Lust die Erfahrung zu teilen, dann schreib mir einfach ich lade dich gerne zum nächsten Treffen auf Zoom ein.
Welche Geschichten gibt es über den äthiopischen Kaffee?
Äthiopischer Kaffee hat eine lange und reiche Geschichte. Es wird angenommen, dass der Kaffee in Äthiopien im 9. Jahrhundert entdeckt wurde. Über seine Entdeckung kursieren zahlreiche Geschichten:
Die Legende von Kaldi: Es wird gesagt, dass die äthiopische Kaffeekultur auf eine Legende zurückgeht, die vor vielen Jahren stattgefunden haben soll. Ein Hirte namens Kaldi bemerkte, dass seine Ziegen nach dem Verzehr von roten Beeren besonders aufgeweckt und energiegeladen waren. Neugierig probierte er die Beeren selbst und fand heraus, dass sie ihm einen ähnlichen Energieschub verliehen. Er brachte die Beeren zu einem örtlichen Mönch, der sie dann zur Herstellung von Kaffee verwendete. Die Mönche waren begeistert von der Wirkung des Kaffees und begannen, ihn regelmäßig zu trinken und zu zelebrieren.
Die Geschichte von Bunna: In der äthiopischen Kultur wird Kaffee auch als „Bunna“ bezeichnet. Es gibt eine Geschichte, die besagt, dass Bunna das Ergebnis eines Friedensabkommens zwischen zwei verfeindeten Stämmen war. Die Stämme trafen sich, um Friedensverhandlungen zu führen, und während des Treffens wurde Kaffee serviert. Die Stämme waren so von der köstlichen und anregenden Wirkung des Kaffees begeistert, dass sie beschlossen, den Frieden zu schließen und eine dauerhafte Allianz zu bilden.
Äthiopien ist seit jeher die Heimat der besten Kaffeebohnen der Welt und hat eine lange Tradition des Kaffeeröstens und -trinkens. Die äthiopische Kaffeekultur ist sehr stark von der Gastfreundschaft und Gemeinschaft geprägt und das Kaffeetrinken gilt als ein wichtiger sozialer Akt.
Was bedeutet die äthiopische Kaffeezeremonie?
„Jebena Buna“
Ein bekanntes Ritual, das diesbezüglich praktiziert wird, nennt sich „Jebena buna“ – eine Tradition, die die Menschen zusammenbringt, um gemeinsam Kaffee zu trinken.
Die Kaffeebohnen werden über offenem Feuer geröstet, gemahlen und in einer traditionellen Tonkanne, der Jebena, aufgebrüht. Das Ritual beginnt mit der Röstung der Bohnen, während im Raum ein würziger und aromatischer Duft entsteht, verstärkt durch das Verbrennen von Weihrauch. Anschließend wird der Kaffee in kleinen Tassen zusammen mit Popcorn serviert.
Die äthiopische Kaffeezeremonie ist ein wichtiger sozialer Anlass und dient als Symbol für Gastfreundschaft und Gemeinschaft. Die Zeremonie kann Stunden dauern und die Gäste sind eingeladen, sich in Gespräche zu vertiefen und den köstlichen Kaffee zu genießen.
Die Äthiopier glauben auch, dass die Zubereitung von Kaffee eine Kunst ist und dass viel Geschicklichkeit und Erfahrung braucht, um Kaffee zu brühen. Diese Kunst wird von Generation zu Generation weitergegeben und in Äthiopien hoch geschätzt.
Ein Beispiel für ein Gedicht, das von der Kaffeekultur inspiriert ist, ist „Jebena“ von Tariku Lemma. In diesem Gedicht wird die Bedeutung der Jebena-Bunna-Tradition für die äthiopische Kultur und Identität hervorgehoben.
Was verbirgt sich hinter „WIP – Women for International Projects“?
„WIP“ bietet eine Plattform für Frauen, um sich zu vernetzen, sich gegenseitig zu unterstützen und ihre Fähigkeiten und Talente zu teilen. Der Verein arbeitet eng mit lokalen Gemeinschaften und Organisationen zusammen, um Projekte zu identifizieren, die von Frauen initiiert und geleitet werden, und bietet dann Unterstützung, um diese Projekte umzusetzen im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe.
Hilfe zur Selbsthilfe
Das ist ein Konzept, das darauf abzielt, Menschen in schwierigen Lebenssituationen, die Werkzeuge und Fähigkeiten zu geben, um sich selbst zu helfen und langfristig unabhängig zu werden. Das Konzept geht davon aus, dass Menschen, die in der Lage sind, sich selbst zu helfen, in der Lage sind, ihr Leben selbstbestimmter und erfolgreicher zu gestalten.
Insgesamt bietet Hilfe zur Selbsthilfe Menschen die Möglichkeit, ihre eigenen Fähigkeiten und Ressourcen zu entdecken und zu nutzen, um ihre Lebenssituation zu verbessern und langfristig unabhängiger zu werden.
Von einander Lernen und an Herausforderungen wachsen
Insgesamt setzt sich „WIP“ für die Stärkung von Frauen ein, um positive Veränderungen in ihren Gemeinschaften zu bewirken. Der Verein bietet eine Plattform für Frauen, um sich zu vernetzen, ihre Fähigkeiten und Talente zu teilen und ihre Stimme zu erheben. Durch seine Projekte und Programme trägt „WIP“ dazu bei, das Leben von Frauen in verschiedenen Teilen der Welt zu verbessern und eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft für alle zu schaffen.
Neben der praktischen Förderung – intentionale Unterstützung auf der Herzebene
Im Gegensatz zu konventionellen Formen der materiellen und praktischen Unterstützung, konzentriert sich intentionale, spirituelle Unterstützung auf die inneren Bedürfnisse der Menschen und ihre Beziehung zu etwas Größerem als sich selbst. Sie erleben sich als Teil eines „Wir“ und eines „Alle“ – trotzt aller Unterschiede. Diese Art von Unterstützung bedeutet für uns Frauen aller Glaubensrichtungen und Überzeugungen ein tiefes Gefühl von Freundschaft, Frieden und Herzweisheit zu erfahren.
Auf der Herzebene bauen wir ein Feld der gegenseitigen Verbundenheit auf und senden unsere Liebe in die jeweiligen Projekte zum besten Gelingen für alle Beteiligten. So verbinden wir uns mit unseren inneren Ressourcen und machen neue Erfahrungen in der Verbindung von innerer und äußerer Form und wachsen daran gemeinsam.
Unser erstes Projekt
Unser erstes „WIP“-Projekt ist die Förderung von Mahlets Projekt zur nachhaltigen Herstellung von traditioneller Kleidung in der Gemeinschaft selbstständiger Frauen, in Tis Abey am blauen Nil, in Äthiopien. Dadurch werden kleine Existenzen geschaffen, die traditionelle Kultur gefördert und die Verbundenheit über die Kontinente hinweg, praktisch gelebt. Darüber hinaus ist es uns wichtig ein gemeinsames Feld der Verbundenheit auf der Herzebene zu schaffen und das Projekt auch auf der spirituellen Ebene durch unsere Intention zu unterstützen.